Oper für Jung und Alt

Seit 2014 können Menschen mit Demenz im Rahmen des Projekts „Oper für Jung und Alt“ Vorstellungen der Kinderoper Köln besuchen, die ihren Bedürfnissen angepasst sind. Als besonderes Rahmenprogramm bietet die Musiktheaterpädagogik der Oper Köln Gruppen von Kindern und Senior*innen, die gemeinsam eine Vorstellung besuchen, einen generationenverbindenden Workshop an. Hierfür kommt das Team von Oper.Stadt.Schule in die Einrichtungen, um mit Jung und Alt gemeinsam zu musizieren, zu singen, und sich spielerisch und szenisch dem Inhalt der Oper zu nähern.  

Jasmin Degenhardt ist Gemeindeschwester und hat in dieser Spielzeit mit insgesamt vier Kita- und Senior*innengruppen an zwei vorbereitenden Workshops teilgenommen. Beeindruckend war für sie die Möglichkeit, Menschen, die sich kaum kennen, in so kurzer Zeit miteinander zu verbinden. Insbesondere beim Walzer der Großmutter des Teufels war dies zu erleben, bei dem die Kinder zu einem von den Senior*innen vorgegebenen Metrum tanzten. „Die Kinder haben sich an den Senior*innen orientiert, die voller Emotion den bekannten Rhythmus gespielt haben, und nahmen diesen in ihre Bewegungen mit auf.“, so Jasmin Degenhardt. Für sie war der Workshop eine Bereicherung, der auf die Komplexität des Opernstücks inhaltlich gut vorbereitete und mit vielen musikalischen Aktionen Vorfreude auf die Aufführung machte. Die Begegnung dieser beiden Altersgruppen ist für sie ein wichtiger Grund für ihre Tätigkeit als Gemeindeschwester. „Diese Generationen können sich einander gut helfen, da die Kinder noch unbefangen sind und Verständnis haben, wenn es darum geht, dass eine Person Einschränkung aufweist. Kinder verurteilen nicht, sondern nehmen einander an.“

Aus Sicht der Musiktheaterpädagoginnen sind die Workshops, in denen sie Kinder und Senior*innen gemeinsam auf den Opernbesuch vorbereiten, immer spannend. Dabei stellt sich ihnen die Herausforderung, in der jeweiligen Situation auf vorher unbekannte körperliche und kognitive Bedürfnisse der Gruppe einzugehen. Hierfür bedarf es ein gutes Gespür für die Teilnehmenden und die Fähigkeit, Inhalte situativ anzupassen, damit niemand über- oder unterfordert wird. Denn letztlich sollen Jung und Alt den Workshop mit Freude erleben und das gegenseitige Kennenlernen positiv verknüpfen. „Eine Kollegin meinte letztens zu mir, wir steckten nach diesen Workshops voll positiver Energie. Besser hätte sie es nicht beschreiben können! Diese Arbeit ist so bereichernd, weil die Lebendigkeit der Kinder auf die Erwachsenen übergeht und die Senior*innen so viel Freude an dieser in ihrem Alltag leider seltenen Dynamik haben. Ein solche Form der Zusammenarbeit ist ein Gewinn für alle Beteiligten.“

Ein Projekt der Demenznetz Partner:
Johanniter-Stift Ehrenfeld, Gemeindeschwestern der Ev. Kirchengemeinde Ehrenfeld

weitere Informationen zu „OPER FÜR JUNG UND ALT“

Oper Köln
Abt. OPER.STADT.SCHULE
theaterpaedagogik@buehnen.koeln
Tel.: 0221 22128384
www.oper.koeln